Die Magnetresonanztomographie ist
ein bildgebendes Verfahren, das vor allem in der medizinischen
Diagnostik zur Darstellung von Struktur und Funktion von Gewebe und
Organen im Körper eingesetzt wird. Der Schweizer Rundfunk in
Lausanne RTS beauftragte die beiden Soundkünstler Patricia
Bosshard und Simon Grab das Stück MRI live für das EBU Ars
Acustica Austauschprogramm am 3. Februar 2015 zu performen.
Diese Performance basiert auf Originalrecordings von Magnetresonanz-Scannern, aufgenommen in den Spitälern von Lausanne und Morges in der Schweiz. In der Tradition der Music Concrète bleibt das Ausgangsmaterial weitestgehend unbearbeitet. Etwas Radiokunstgeschichte: Der französische Ingenieur Pierre Schaeffer, Namensgeber der Musikrichtung Music Concrète, experimentiere bereits in den 1940er Jahren beim französischen Rundfunk mit Tonaufnahmen. Klänge aus Natur, Technik und Umwelt wurden mit Hilfe eines Mikrofons aufgezeichnet und durch Montage, Bandschnitt, Veränderung der Bandgeschwindigkeit und Loops verfremdet. Die Music Concrète wiederum geht auf den italienischen Futurismus zurück. Für ihr Projekt MRI greifen Patricia Bosshard und Simon Grab auf die Aufnahmen der intimen Situation während der Körperscans zurück und arbeiten ausschließlich mit diesen – ziemlichen intensiven – Geräuschen. Die Transformation der komplexen und dichten Klänge erfolgt durch Schichtungen und vielfache Überlagerung. Grab und Bosshard lassen variantenreiche Sounds entstehen, die von Minimal-Ambient Klängen bis hin zum harschem Noise reichen. Das Projekt MRI wurde 2009 vom Festival LUFF (Lausanne Underground Film &Music Festival) ausgezeichnet und war für den Pariser Qwartz Electronic Music Award 2012 nominiert. “Bubbles room” von Vincent Hänni & Rudy Decelière PLAYFür den heurigen Art’s Birthday am 17. Jänner lud der Schweizer Rundfunk RTS die Soundkünstler Vincent Hänni & Rudy Decelière ein, das Stück “Bubbles Room” zu präsentieren. Aus dem Arsenic Theater in Lausanne performten die Künstler live. Sie sind beide Teilnehmer des “Artist in Residence”-Programm am CERN in Genf. Am CERN, der Europäischen Organisation für Kernforschung, wird physikalische Grundlagenforschung betrieben. Mit Hilfe großer Teilchenbeschleuniger wird der Aufbau der Materie erforscht. Neben PhysikerInnen arbeiten dort – eben auch –KünstlerInnen. |