Ein fragmentiertes Soundportrait der Stadt Wien, das aus gefundenen Klängen, vergrabenen Bändern und Feldaufnahmen konstruiert ist.
In Magneto Mori werden Klänge aus der Vergangenheit und Gegenwart Wiens miteinander zu einem Eintopf aus halbzersetzten Tonbändern verkocht. Mit einer tragbaren Tonbandmaschine wurden an zwei Tagen Sounds in der Stadt direkt auf Band aufgenommen. Dieses Band wurde dann in Teile zerschnitten und in einem Loch in der Erde vergraben – gemeinsam mit Magneten, die jene Teile der Aufnahmen löschen, mit denen sie in Kontakt geraten. Nach einigen Tagen im schlammigen Boden eines Wiener Gartens, wurden die Fragmente ausgegraben, gereinigt, getrocknet und in zufälliger Reihenfolge wieder zusammengeklebt. Der absichtliche Verschleiß dieser heutigen Aufnahmen ergibt künstlich zerstörte Sounds, die die Effekte der Zeit vorspulen und dabei die wahrgenommene Chronologie zum Erliegen bringt. Während die Tonband-Stücke vergraben waren, wurden alte Kassetten, Diktaphone und Audio-Spulen von örtlichen Flohmärkten besorgt und Feldaufnahmen in der Stadt gemacht. Diese vorgefundenen Sounds dehnen die Zeitleiste aus von jenem kurzen Zeitpunkt, als die Aufnahmen vor Ort stattfanden, bis zu fünf Jahrzehnten in der Vergangenheit. Alle diese Bestandteile sind das Rohmaterial für das Radiokunst-Stück, das ein Portrait der Stadt Wien in Ort und Zeit darstellt; eine archäologische Ausgrabung von gefundenen Sounds, verlorenen Fragmenten, begrabenen Erinnerungen und magnetischen Spuren. Präsentiert werden jene Sounds, die Bestand hatten.
Das Projekt erhielt Unterstützung durch das Open Project Funding Programm von Creative Scotland.
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