PLAYEs handelt sich hier um die Studio-Fassung einer Reihe von musikalischen Doppel-Lesungen, die der Komponist und Autor Curd Duca und die Autorin und Musikerin Stefanie Wolff im Perinetkeller, der alten Wirkungsstätte der Wiener Aktionisten, aufgeführt haben. Dies ist die erste von insgesamt 12 Episoden aus stilisiert gesprochenen Texten und abstrakt-musikalischen Klängen. Duca und Wolff beschreiben ihr Werk als symbolistische Audiopoesie und dadaistische Rollenprosa, mit neo-expressionistischer Kampflyrik, inneren Monologen und psychedelischen Audio-Tracks - eine assoziative Reise durch Innen- und Außenwelten.
PLAYGestaltet haben die neun kurzen Hörstücke Studierende des Instituts für Sprachkunst der Universität für Angewandte Kunst, Wien und des Masterstudiums für Sound Design, FH-JOANNEUM/Kunstuniversität Graz, nach einem Buchobjekt von Emil Siemeister und Ferenc Jadi. Betreut wurden die neun Projekte von Orhan Kipcak, der sowohl in Wien an der Sprachkunst, als auch in Graz unterrichtet, sowie von Astrid Drechsler, die seit kurzem das Major für Sound Design in Graz leitet. Unterstützt wurde die Produktion von der Schule für Dichtung, Wien. Der Bildende Künstler Emil Siemeister, der sich mit Aufschreibe- und Notationssystemen befasst, hat im Philosophen Ferenc Jadi einen Kollegen — vielleicht kann man auch sagen, einen Bewunderer — der schon länger phänomenologisch über die Arbeitsweise und der Bildsprache Siemeisters nachdenkt und nun darüber einen ausführlichen Essay verfasst hat. Auf diesen Text hat Siemeister seinerseits reagiert und die semiotisch inspirierten Ausführungen Jadis mit Illustrationen, oder, wie Siemeister sie nennt, Aufzeichnungssystemen, ausgestattet. Entstanden ist derart ein großformatiges Buch-Kunstwerk mit dem Titel „Iris und Pupilla“ (*) Um diesem Vexierspiel zwischen Text und Bild noch eine akustische Dimension zu geben, haben Wiener Sprachkunst- und Grazer Sounddesign-Studierende gemeinsam neun Hör-Miniaturen als Paraphrasen zu „Iris und Pupilla“ gestaltet. Derart sind sie einer Anregung Siemeisters gefolgt, der seine Bildstrecken auch als Notate, als Codes von Gesängen verstanden sehen will. Von ihm stammt auch das Generalthema dieser Audioproduktionen: „Im Vorzimmer der Notationen“. Die Hörstücke: „MILCH“ von Hannah Bründl Sound Design von Hanna Brühwiler Stimmen: Bettina Gjecaj, Stefanie Wolff Bezug auf „Iris und Pupilla“, Seite: 104 ff „atmen sie mir nach“ von Nora Hofmann Sound Design von Elisabeth Hacker Stimme: Stefanie Wolff Bezug auf „Iris und Pupilla“, Seite: 96 ff „Flatterndes Nass“ von Anouk Doujak Sound Design von Hanna Brühwiler Stimme: Stefanie Wolff Bezug auf „Iris und Pupilla“, Seite: 91 ff „Das fensterlose Universum“ von Lennart Kos Sound Design von Celia Moosbrugger Stimme: Thomas Wehling Bezug auf „Iris und Pupilla“, Seite: 96 ff „wabbeln“ von Greta Pichler Sound Design von Felix Wagner Stimmen: Bettina Gjecaj, Stefanie Wolff Bezug auf „Iris und Pupilla“, Seite: 74 ff „träum 22. - 21./2. 2021“ von Mae Schwinghammer Sound Design von: Celia Moosbrugger Stimme: Bettina Gjecaj Bezug auf „Iris und Pupilla“, Seite: 46 ff „Seestücke — eine Montage von Texten Ferenc Jádis und Emil Siemeisters“ von Laura Anton Sound Design von Thomas Alpers Stimmen: Bettina Gjecaj, Stefanie Wolff Bezug auf „Iris und Pupilla“, Seite: 48 ff „Seite 22“ von Veronika Zorn Sound Design von Felix Wagner Stimme: Bettina Gjecaj Bezug auf „Iris und Pupilla“, Seite: 22 ff „X ist er“ von Felix Senzenberger Sound Design von Elisabeth Hacker Stimme: Stefanie Wolff Bezug auf „Iris und Pupilla“, Seite: 104 ff * Ferenc Jádi, Iris und Pupilla: zum künstlerischen Werk von Emil Siemeister, im Rahmen einer allgemeinen Kreatologie, Essay von Fernec Jadi mit Notationszeichnungen von Emil Siemeister, 2019, ISBN 3200057734, 9783200057739 |