Andrea Sodomka über Graue Gegenstimmen:
Andrea Sodomka über das Projekt:
Graue Gegenstimmen in schwarzer Zeit
Eine Komposition über Schlurfkatzen, Josefsehen und Englisch inhalieren. Widerstand findet im Verborgenen, oft in Grauzonen statt. Widerstand hat viele Formen, vor allem im Alltag. Kleine und große Widerstandshandlungen, passiver und aktiver Widerstand. Sie alle sind nicht klar voneinander abzugrenzen, sie gehen ineinander über. Die falsche Musik zu hören, unpassende Mode zu tragen, Lebensformen zu bevorzugen, die nicht der Rolle der Frau und Mutter der nationalsozialistischen Machthaber entsprachen, sich bei Feindsendern zu informieren, all das war lebensgefährlich. Unzählige Frauen riskierten ihr Leben, indem sie die Regeln des NS-Regimes nicht befolgten, die meisten davon unbekannt und unbenannt. Eine Frau, die Schriftstellerin Trude Dumser, stellvertretend für die vielfältigen Formen des Widerstands gegen die NS-Herrschaft erzählt den Alltag, die Regelbrüche, den Ungehorsam, die Verweigerung und die damit verbundenen Gefahren.
Alltag Erinnerung an den Widerstand von Frauen in der Steiermark gegen den Nationalsozialismus. Basierend auf der Publikation "Die im Dunkeln sieht man doch, Frauen im Widerstand - Verfolgung von Frauen in der Steiermark", erinnern Maki Stolberg, Miriam Raggam, Leo Kreisel-Strauss, Thomas Musil, Jogi Hofmüller, Rudolfine Lackner, Margret Kreidl und Reni Hofmüller an die Frauen, die in dieser Publikation unter dem "Lexikon der weiblichen NS-Opfer in der Steiermark" veröffentlicht wurden. Die Liste beschränkt sich auf Frauen, die noch vor dem Ende des Dritten Reichs umgebracht wurden oder starben, und die bis zum Erscheinen des Buches bekannt waren. Diese Liste ist nicht vollständig. Erinnerung an den Widerstand von Frauen in der Steiermark gegen den Nationalsozialismus Was ist Erinnerung? Und was Vergessen? Kann man sich aussuchen, woran man sich erinnert und was man vergisst? Die weite Welt oder: Das Radio unter dem Kopfkissen Im Rahmen der Klangausstellung Wir waren ja nur Mädchen - Ursulinenschülerinnen erinnern sich, die 1998 / 1999 im OK Centrum für Gegenwartskunst, Linz, stattfand, hat das Künstler:innen Duo Sodomka / Breindl zwölf Klang- und Lichtinstallationen entwickelt. Über 100 Gespräche mit ehemaligen Ursulinenschülerinnen bildeten die Basis für die Klanginstallation "wir waren ja nur Mädchen" im OK Centrum für Gegenwartskunst in Linz. Von 1945 bis 1968 war das Gebäude eine Klosterschule - Schule und Internat der Ursulinen. Die Klanginstallation öffnete ein Fenster in diese Zeit, legt den Teil der Geschichte des Hauses frei, in der ausschließlich Frauen es bewohnten und benützten. Eine Vielzahl von kleinen Lautsprechern überzog die Verkehrswege und ehemaligen Klassenräume quasi mit einem neuronalen Netz von Klangquellen und brachte so das Gebäude zum Sprechen - und zwar mit den Stimmen derjenigen, die damals genau dort in die Schule gingen. Schule, Alltag, Erlebnisse dieser Jahre wurden zeitgleich gegenwärtig - erlebbar nicht als Abbild einer in sich geschlossenen Geschichte, sondern als Fülle von einander ergänzenden und auch oft widersprüchlichen Geschichten. Das Haus hat ein Gedächtnis und das hat viele Stimmen. Eingebettet wurden sie in einer raumfüllenden Klanglandschaft, einer akustischen "Zeitreise" durch die Jahre 1945 bis 1968, aus Geräuschen generiert, die in jener Zeit im Medium Radio erklungen sind. „Die weite Welt oder: Das Radio unter dem Kopfkissen“ war Teil der Klangausstellung und aus einem Stapel historischer Radioapparate ertönten Ausschnitte aus Rundfunksendungen und Wochenschauen, welche sowohl lokale als auch weltweite Geschichten und Geschehnisse aus der Zeit zwischen 1945 und 1968 wiedergaben. Im Radiomix sind Interviewparterinnen zu hören, die die Geschehnisse kommentierten. |