Sonntag, 23. Juli 2023, 22:05 - 23:00, Ö1

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RADIOKUNST - KUNSTRADIO










Prix Palma – Teil 3

Temporary Stored von Joseph Kamaru




Nicht nur Masken und Skulpturen wurden während der Kolonialzeit aus Afrika geraubt. Auch Klänge gelangten nicht ohne Zwang in europäische Museen. Joseph Kamaru erkundete das Audio-Archiv des Königlichen Museums für Zentralafrika in Belgien.

Die Restitution von geraubten Kunstobjekten sorgt für heiße Debatten in der europäischen Museumslandschaft. Ebenso drängend ist aber die Frage nach dem Umgang mit immateriellem Erbe. Für den Klangkünstler Joseph Kamaru spielen Sounds dabei eine zentrale Rolle: Von Generation zu Generation weitergegeben stellen sie eine Verbindung her zwischen Vergangenheit und Zukunft.

In „Temporary Stored“ hinterfragt Kamaru die Bedeutung von Klangarchiven für die Geschichte kolonialer Gewalt. Mit Synthesizer-Klängen, Field Recordings und Aufnahmen aus dem Archiv des Königlichen Museums für Zentralafrika in Tervuren arbeitet er an der Wiederaneignung der geraubten Sounds.

Besonderen Dank an: Rémy Jadinon, Derek Debru, Daisuke Ishida, Jessica Ekomane, Marcus Gammel, Deutschlandfunk Kultur, UDK SoundS, Royal Museum for Central Africa, DEKKMMA, The Center for Arts, Design, and Social Research (CAD+SR).

„Temporary Stored“ von Joseph Kamaru, eine Produktion von Deutschlandfunk Kultur, wurde beim diesjährigen Prix Palma Ars Acustica mit einer Lobenden Erwähnung bedacht.


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