SONNTAG, 18. April 2004, 23:05. - 23:45, Ö1

KUNSTRADIO - RADIOKUNST



I. - Zwanenzang op de Westerschelde von Armeno Alberts

II. - Norway Remixed von Asbjørn Blokkum Flø


[ English Version ]



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I. Zwanenzang op de Westerschelde
(Swan Song over the Westerschelde)

von Armeno Alberts

Diese radiospezifische Komposition basiert ausschliesslich auf den Geräuschen von vier Fähren (Prinses Christina, Prins Willem Alexander, Prinses Juliana and Prins Johan Friso). Diese haben über viele Jahre hinweg die Verbindung zwischen Zeeland and Zeeuws Vlaanderen, zwei Regionen im Südwesten der Niederlande, die durch die Wasserscheide der Westerschelde voneinander getrennt sind, hergestellt. Am 15. März 2003 übernahm ein Autotunnel diese Funktion. Einen Tag zuvor machten die vier Fährboote der PDS (Provinciale Stoomboot Diensten Zeeland) ihre letzte Überfahrt zwischen den zwei Routen Kruiningen - Kerkpolder und Vlissingen - Breskens.
"Zwanenzang op de Westerschelde" ist eine klanglich-akustische Reise und zugleich eine für Radio zugeschnittene Hommage an die Schönheit und Vielfalt der Geräusche, die bei einer Übersetzung auf der Fähre zu hören waren. Sounds die nun verloren sind.
Drei poetische Texte, die in der Komposition verwoben sind (ein Gedicht von Ida Gerhard, ein Text von Phons Bakx sowie ein Text, der auf dem Roman 'Siddhartha' von Hermann Hesse basiert) verleihen diesem Geräuschteppich eine abstrakte Färbung.

Beim Phonurgia Nova Composition Contest 2003 wurde die Komposition mit dem ersten Preis (Premier prix, prix SACEM, prix de l"Association des auditeurs de France-Culture) ausgezeichnet.

Eine Produktion von VPRO Radio, Niederlande. Diese wurde den Mitgliedern der Ars Acustica Gruppe der EBU als Listening Proposal zur Ausstrahlung empfohlen.




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Norway remixed (2003) ist eine radiophone Soundarbeit in sechs Teilen, die stets transformiert werden und basiert auf Material und konzeptionellen Überlegungen, die der gleichnamigen Soundinstallation zugrunde liegen. Diese wurde beim 2002 Ultima Festival of Contemporary Music in Oslo präsentiert. Die Installation war als Tribut an die Möglichkeit von Sound, Menschen, Gedanken und Orte zu verbinden, konzipiert und war in der Eingangshalle am Hauptbahnhof von Oslo platziert.

Teil der Installation war ein massgeschneiderter akustischer Raum mit 24 versteckten Lautsprechern. Eine Schnittstelle inmitten dieses Raums ermöglichte es dem dort verweilenden Publikum, virtuell mit Elementen von 16 verschiedenen Sounds zu "spielen", teils aufgezeichnet, teils direkt übertragen von in ganz Norwegen verteilten Mikros, mithilfe der Landesstudios der Norwegian Broadcasting Corporation und von Sami Radio. Die Sounds wurden von den Komponisten Risto Holopainen, Trond Lossius und Asbjørn Blokkum Flø transformiert und verändert.

Für die Radioversion von Norway Remixed (2003) versucht Asbjørn Blokkum Flø, die Charakteristika der Ursprungsidee zu rekonstruieren, beispielsweise indem das Gefühl vermittelt wird, sich durch unterschiedliche Soundscapes und virtuelle Klangräume zu "bewegen", während er zugleich mit den Möglichkeiten spielt, die ein Arbeiten in linearer Zeitabfolge bietet. Als Konsequenz davon wird das Augenmerk insbesondere auf die formale Gestaltung dieser Version gelegt.

Eingeleitet wird das Stück mit stark abstrahierten Sounds. Derlei künstliche Töne sind jeweils zu Beginn der einzelnen Teile zu hören und fungieren auf diese Weise strukturbildend. Der erste Teil ist ein Mix aus ländlicher Geräuschkulisse und einem urbanen Klangbild aufgenommen in Oslo. Zu hören ist in der Ferne das Glockenspiel des Osloer Rathauses, das mit Aufnahmen einer auf Futter wartenden Kuh, die scheinbar ganz in der Nähe ist, vermischt wird. Solcherart konstruierte "unmögliche" oder paradoxe Räume verleihen Norway Remixed einen surrealistischen Charakter. Im zweiten Teil steht gewissermassen die Interaktion zwischen Wasser- und Strassensounds im Vordergrund, während erstere im dritten Teil des Stücks in eine neue Umgebung gezwungen werden. Im vierten Teil sind wiederum Geräusche von Wasser, Vögel und menschlichen Stimmen - eine Soundkulisse aus dem Sami Parlament der lappischen Bevölkerung im Norden Norwegens - zu hören. Viele dieser Sounds sind stark abstrahiert, während synthetische und akustische Klänge miteinander verschmelzen. Der fünfte Teil beginnt als "Duett" von Industrielärm und der Stimme eines Sami Parlamentariers und verwandelt sich langsam in den künstlichen Klang von Vogelstimmen. Der sechste und letzte Teil besteht aus unterschiedlichen menschlichen und synthetischen Sounds. Das Stück endet schliesslich in einer kurzen Passage aus synthetisch bearbeiteten menschlichen Stimmen die mit Glockenklängen artifiziell gekreuzt werden.

Eine Produktion von NRK, Norwegen. Diese wurde den Mitgliedern der Ars Acustica Gruppe der EBU als Listening Proposal zur Ausstrahlung empfohlen.

Related links:

http://www.nrk.no/programmer/radioarkiv/norge___et_lydrike/2161700.html


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