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Die Fischer an der peruanischen Küste nennen die schweren
wochenlangen Regenfälle, die alle sechs bis sieben Jahre ihre
Küste aufsuchen, „El Niño“, das Christuskind.
Denn El Niño beginnt immer um die Weihnachtszeit. Das ist
bekannt. Weniger bekannt ist, dass El Niño weltweit das
Wettersystem tiefgreifend beeinflusst. Dieses Klimaphänomen entsteht durch die Erwärmung riesiger Wassermengen im Ostpazifik. Damit kommt es zu einem klimatischen Umbruch, mit katastrophalen Folgen für Mensch und Natur. Im Verlauf von ca. eineinhalb Jahren wandert El Niño von Südamerika über Südafrika nach Indien, Australien und Asien. Nach etwa einem Jahr taucht er auf der Nordhalbkugel auf. Während dieser Zeit verursacht El Niño Überschwemmungen, Dürreperioden, Waldbränden, Hungersnöten, Epidemien, Kältefronten, Migrationswellen etc.. Das Hörstück thematisiert das existentielle Ausgeliefertsein des Menschen angesichts überwältigender Naturgewalten. Es ist in fünf Teilen konzipiert – den Kontinenten entsprechend. Als Klangmaterial dienen Geräusche und Instrumente. Sie sind gleichwertig eingesetzt und bewegen sich im Grenzbereich von Geräuschhaftigkeit und Musik. Weil keine Geschichte im narrativen Sinn erzählt wird, besteht die Sprachebene aus einer Collage aus unterschiedlichem literarischen Material: Wettervorhersagen, Äußerungen von Betroffenen, Statistiken zur Umweltzerstörung, Lauten. Die Übergänge zwischen den einzelnen Teilen sind fließend. Kunstradio präsentiert diese Produktion von Radio Bremen im Rahmen des internationalen Austausch-Programms “Listening Proposals” der EBU Ars Acustica. Links: Götz Lemberg Radio Bremen ARD Hörspieltage 2008 EBU Ars Acustica |
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