Sonntag, 14. Juli 2013, 23:03 - 23:59, Ö1
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KUNSTRADIO - RADIOKUNST




IBERWAVE

REFERENCES / TRANSLATIONS


A series of programs for Kunstradio devoted to Iberoamerican Radio Art

Curated by José Iges


soundPLAY

  1. Manuel Rocha Iturbide, MX: El baño de Frida (Fridah's Bath) 2012, 8'30"  
  2. Oscar Rodrigo Alonso / Perla Olivia Rodríguez, MX: El friso de la vida. Luz y sombra de Edvard Munch Ansiedad
    (The frieze of life. Light and shade of Edvard Munch: Anxiety) 2004, 5'02"
  3. Janete El Haouli / José Augusto Mannis, BR: Sound piece: in memoriam Decio Pignatari, premiere, 2013, 20'12"
  4. Amarilys Quintero, CU: Declamación muda (Silent Declamation) 2010, 2' 
  5. Luis Alvarado (PER): La voz de los espíritus (The voice of the spirits) 2011, 1'20"
  6. Hernán Risso/LEAR (AR): Latidos (Heartbeats) 13' 

Iberwave führt in fünf Etappen quer durch Iberoamerika, wie die Länder Südamerikas genannt, in denen Spanisch und Portugiesisch gesprochen wird und die wirtschaftlich, kulturell und politisch immer noch enge Beziehungen zu den ehemaligen Kolonialmächten Spanien und Portugal auf der iberischen Halbinsel haben.
 
Jose Iges ist ein spanischer Radiokünstler und Komponist. Über 20 Jahre lang, bis 2008, war er außerdem Producer des Programms Ars Sonora im Spanischen Rundfunk RNE, das der Sendung und Produktion von Sound Art und Radiokunst gewidmet ist. In dieser Funktion hat Iges auch die Ars Acustica Gruppe mitbegründet und sie einige Jahre geleitet, die Radiokunst-Gruppe innerhalb der Europäischen Rundfunkvereinigung EBU. Jose Iges wurde vom Kunstradio eingeladen, eine „Curated by“-Reihe zu konzipieren und zusammenzustellen. Curated by heißen die von Künstlerinnen und Theoretikern kuratierten Reihen, die als Radiokunst-Ausstellungen online ebenso wie on air, in vier bis fünf Sendungen, stattfinden.
 
Die erste Iberwave-Ausgabe mit sechs Stücken aus Kuba, Mexiko, Argentinien, Peru und Brasilien ist mit „References / Translations“ übertitelt, Übersetzungen und Referenzen also. Die Arbeiten stellen Bezüge zu visueller Kunst, zu Literatur und Dichtung her und überführen diese Bereiche in den Radioraum.
 
Gleich die ersten beiden Stücke haben in der Malerei ihren Ausgangspunkt, und beide sind von mexikanischen Künstlern. Als Frida Kahlo 1954 verstarb, ließ ihr Ehemann Diego Rivera ihre beiden Badezimmer mit persönlichen Gegenständen der Künstlerin – darunter Krücken, eine blutbenetzte Schürze, eine sezierte Schildkröte und ein Stalin-Poster – verschließen. Erst fünfzig Jahre später, 2004, wurden die Räume wieder geöffnet und von der Mexikanischen Fotografin Graciela Iturbide abgelichtet. Ihr Sohn, der Soundkünstler Manuel Rocha Iturbide, schlägt mit dem Stück „El Bano de Frida“, Fridas Bad, eine Brücke zu einem 1938 entstandenen Gemälde Kahlos, das aus der Sicht der Badenden eine mit Wasser und seltsamen Gegenständen gefüllte Wanne zeigt.
 
Es folgt ein kurzes Stück von Oscar Rodrigo Alonso und Perla Olivia Rodriguez, die sich in mehreren Radiokunst-Stücken mit dem Norwegischen Maler Edvard Munch auseinandergesetzt haben. Das Stück “El friso de la vida. Luz y sombra de Edvard Munch Ansiedad” von 2004 handelt von seinem zweifelsohne bekanntesten Gemälde, dem “Schrei”.
 
Zu den Uraufführungen im Rahmen von IBERWAVE zählt „Sound piece: in memoriam Decio Pignatari“ von Janete El Haouli und José Augusto Mannis aus Brasilien. Gewidmet ist es dem Übersetzer und Poeten Decio Pignatari, der mit Augusto und Haraldo de Campos die konkrete Poesie in Brasilien einführte und zu den wichtigen Avantgarde-Künstlern der 1950er und 1960er Jahre zählt. Die Konkrete Poesie ist in Brasilien ein kulturelles Phänomen, das sich weitgehend unabhängig von der Konkreten Poesie im deutschsprachigen Raum entwickelt hat und das das geschriebene Wort, ob in der Dichtung oder in der Werbegrafik, revolutioniert hat. Im Dezember 2012 ist Decio Pignatari in Sao Paulo verstorben. Das Stück enhält Ausschnitte aus Gedichten, Liedern und Aussagen von Decio Pignatari, Augusto e Haroldo de Campos, Cid Campos, Caetano Veloso, Gilberto Mendes, Madrigal Ars Viva und José Augusto Mannis.
 
Von Brasilien geht es nun nach Kuba und dann nach Peru. In beiden Stücken wird mit Stimmen, mit Sound poetry gearbeitet: Amarilys Quintero, „Declamación muda“, stille Deklamation, 2010, und Luis Alvarado, „La voz de los espíritus“, Die Stimme der Geister, 2011.
 
Der Argentinische Radiokünstler und -Produzent Hernán Risso Patrón hat eine Kurzgeschichte von Julio Cortázar vertont. Der konstante Herzschlag gibt die schmale Linie an, die zwischen Leben und Tod, zwischen Traum und Wirklichkeit trennt. Das Stück heißt „Heartbeats“ und wurde vom Laboratory LEAR in Buenos Aires produziert.
1. Manuel Rocha Iturbide, MX
El baño de Frida (Fridah's Bath)
2012, 8'30"

soundPLAY




Commissioned by Fonoteca Nacional de México.

2. Oscar Rodrigo Alonso / Perla Olivia Rodríguez, MX:
El friso de la vida. Luz y sombra de Edvard Munch Ansiedad (The frieze of life. Light and shade of Edvard Munch: Anxiety)

2004, 8'52"

soundPLAY




Produced by LEAS, México DF.

3. Janete El Haouli / José Augusto Mannis, BR:
Sound piece: in memoriam Decio Pignatari
premiere, 2013, 20'12"

soundPLAY




4. Amarilys Quintero, CU:
Declamación muda (Silent Declamation)
2010, 2'

soundPLAY




5. Luis Alvarado (PER):
La voz de los espíritus (The voice of the spirits)
2011, 1'20"

soundPLAY


6. Hernán Risso/LEAR (AR):
Latidos (Heartbeats)
13'

soundPLAY




Produced by LEAR, Buenos Aires.

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