Sonntag, 25. Dezember 2016, 23:03 - 00:00, Ö1

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KUNSTRADIO - RADIOKUNST




1) „Radio Unbroken – songspiel für radio revolten“
von Gregory Whitehead & Helen Hahmann

2) Karl-Sczuka-Preis 2016: „Desert Bloom“
von Christina Kubisch, Peter Kutin und Florian Kindlinger
Stimme: Anat Stainberg


Das Kunstradio präsentiert einen – informellen und freilich unvollständigen – Rückblick auf das Radiokunst-Jahr 2016. Der wichtigste Radiokunst-Preis im deutschsprachigen Raum, der vom Südwestfunks SWR im Rahmen der Donaueschinger Musiktage vergebene Karl-Sczuka-Preis ging heuer an die WDR-Produktion „Desert Bloom“ von Christina Kubisch, Peter Kutin und Florian Kindlinger. Und das größte Radiokunst-Festival weltweit hat im Oktober 2016 stattgefunden im deutschen Halle an der Saale: die Radio Revolten.


1) „Radio Unbroken – songspiel für radio revolten“
von Gregory Whitehead & Helen Hahmann

sound PLAY

Foto: Marcus-Andreas Mohr

Die Musikerin und Radiomacherin Helen Hahmann hat das Festival Radio Revolten für den Veranstalter, das freie Radio Corax, koordiniert. Gemeinsam mit dem amerikanischen Radiokünstler Gregory Whitehead, einem von über 70 teilnehmenden Künstlern des Festivals, hat sie das Hörstück „Radio Unbroken – songspiel für radio revolten“ in der Dauer von 14 Minuten produziert. Es basiert auf Versatzstücken eines Radiokunst-Manifests, das bei den Radio Revolten begonnen wurde und das einen künstlerischen und kulturellen Anspruch auf den Radio-Raum erhebt. Bereits vor dem Festival wurden Statements von Künstlerinnen und Künstlern eingesammelt, etwa die Aufforderung von Gregory Whitehead: „Stellen wir uns vor und erschaffen dann eine Radiokunst, die einer abgestumpften Gesellschaft ihre lebendige Vorstellungskraft zurückgibt.

Künstlerstatement zu „Radio Unbroken“:
„Es spielt sich alles über den Dächern ab. Nicht nur Funkstrecken und Antennen, Barix- und Telefonstreams. Radio fliegt, stürmt und schwebt. Die glühende Forderung sich loszureißen, neu anzusetzen, Bewegung und Störung zu generieren, vollumfänglich nach dem Äther zu greifen. FM for Free Radio, FM for Culture!“

Das Songspiel ist in drei akustischen Bildern komponiert:

– Lover in Revolt
– The Future of Radio is Dirty
– Radio Unbroken

Link:
http://radiorevolten.net/fm-for-culture-20-kuenstler_innen-beginnen-ein-radio-manifest



2) Karl-Sczuka-Preis 2016: „Desert Bloom“
von Florian Kindlinger, Christina Kubisch und Peter Kutin




Der Karl-Sczuka-Preis wird jedes Jahr von Südwestfunk SWR für Hörspiel als Radiokunst im Rahmen der Donaueschinger Musiktage verliehen und ging im Jahr 2016 an die Produktion „Desert Bloom“ von der deutschen Klangkünstlerin Christina Kubisch, dem österreichischen Komponisten und Produzenten Peter Kutin und dem österreichischen Musiker und Tontechniker Florian Kindlinger. Die Auftragskomposition für den WDR wurde 2015 im "Studio Akustische Kunst" urgesendet.

„Mit ‚Desert Bloom‘ unternehmen Peter Kutin und Florian Kindlinger gemeinsam mit der Klangkünstlerin Christina Kubisch eine Expedition auf die akustische Rückseite der Wüstenstadt Las Vegas. Jenseits seiner glitzernden Oberfläche besteht das Zentrum des Entertainments aus einem extrem dichten Netz elektromagnetischer Wellen, die, als unablässiges Flimmern und Pochen hörbar gemacht, das Ausgangsmaterial eines faszinierenden Audioporträts einer Megacity zwischen Erzählung und Soundscape, Dokumentation und experimenteller Erkundung neuer Hörwelten bildet.“

So lautet die Jurybegründung des diesjährigen Karl-Sczuka-Preises, der vom Südwestrundfunk SWR für Hörspiel als Radiokunst verliehen wird. „Desert Bloom“ von der deutschen Klangkünstlerin Christina Kubisch, dem österreichischen Komponisten und Produzenten Peter Kutin und dem österreichischen Musiker und Tontechniker Florian Kindlinger. Die Auftragskomposition für den WDR wurde 2015 im "Studio Akustische Kunst" urgesendet.

Links:
Hoerspielkritik.de
SWR Karl-Sczuka-Preis