Kommissar FUCHS
Reporterin IDA SCHNELL
EVI ANGER, Sekretärin
CHEF
Szene 1
Brunos Likörboutique. Musik vom Tonband
SCHNELL betrunken: Mein Vater hatte so etwas.
FUCHS betrunken: Ein Tonbandgerät? Was für eine Überraschung.
SCHNELL betrunken: Ihr Vater nicht?
FUCHS betrunken: Mischen Sie sich nicht in meine Privatangelegenheiten.
Szene 2
Archiv, Sekretariat
EVI ANGER: Herr Doktor Triller ist kurz vor der Pensionierung gestanden. Mein Gott, das Jahr hätten wir doch noch ertragen können!
SCHNELL: Wie meinen Sie das?
EVI ANGER: Herr Doktor Triller ist den ganzen Tag in dem kleinen, dunklen Raum da gesessen und hat geschrieben.
SCHNELL: Aha.
EVI ANGER: Fragen Sie mich nicht, was. Das Archiv ist nicht katalogisiert, und wenn einmal, was selten vorgekommen ist, ein Besucher ein bestimmtes Band gesucht hat, dann …
Szene 3
Archiv, beim Chef
CHEF: Für das Archiv hätte er alles getan!
SCHNELL: Alles?
CHEF: Er war ein sehr engagierter Mitarbeiter.
FUCHS: Es riecht hier nach teurem Parfum!
CHEF: Das wird Frau Alright gewesen sein. Wir haben gerade unsere neue Werbelinie besprochen. Spraygeräusch.
Szene 4
Archiv, Sekretariat
FUCHS: Frau Anger?
EVI ANGER: Ja?
FUCHS: Ich muss sie leider verhaften.
EVI ANGER: Mich?
SCHNELL: Sie hätten beim Posten im Web einen Nick verwenden sollen.
EVI ANGER: Einen Nick?
SCHNELL: Ich verstehe Sie. Ich war auch einmal jung, …
EVI ANGER: Jung?
SCHNELL: … aber Österreich bleibt nun einmal Österreich.
EVI ANGER: Österreich?
CHEF: Fräulein Anger!
FUCHS: Haben Sie auch "Tatort"-Folgen in Ihrem Archiv?
CHEF: Aber sicher, Herr Kommissar, im Abgehen: die Tonspur ist unverwechselbar.
Szene 5
Brunos Likörboutique
FUCHS: Das Fräulein Anger hat noch immer nicht gestanden. Aber die Fingerabdrücke auf dem Tonband sind eindeutig.
SCHNELL: Und wenn sie es doch nicht war?
FUCHS: Die Postings?
SCHNELL: Virtuell.
FUCHS: Jung, ehrgeizig, ohne Postenperspektive und den Doktor Triller im Nacken!
SCHNELL: Macht das schon eine Mörderin?
FUCHS: Wer soll es sonst gewesen sein? Der Chef? Der ist pragmatisiert.